Google EAT – Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit
Spätestens seit August 2018 ist bei Webseitenbetreibern und -erstellern das Kürzel EAT im Zusammenhang mit dem Google-Ranking von besonderem Interessen. EAT stellt dabei ein Qualitätskriterium für das Ranking einer Google-Suche dar. Webseiten mit einem guten EAT werden auch in den Google-Suchergebnissen hoch gerankt.
Was ist Google EAT und warum ist es so wichtig?
Das Kürzel EAT steht für die englischen Begriffe Expertise, Authority und Trustworthiness, zu deutsch Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Der Google-Algorithmus vereint diese drei Kriterien und nutzt sie als Orientierung für das Suchergebnis. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass EAT mehr ein Ziel des Algorithmus beschreibt als ein messbares Kriterium für SEO- und Content-Schreiber. Allerdings führt eine Optimierung auf EAT auch zu einem besseren Ranking in den Suchergebnissen von Google.
Was beinhalten nun die einzelnen EAT Bestandteile?
Google EAT ist kein fester Score, der in den Algorithmus der Suchmaschine einfließt. Vielmehr ist er eine Orientierung, wie der Algorithmus funktionieren soll. Das ist auch so in den Quality Rater Guidelines von Google ausformuliert. Es ist somit ein “weiches” Kriterium zur Suchmaschinenoptimierung, das dennoch von den Webseitenerstellern beherzigt werden muss. Auf folgendes ist dabei zu achten:
Expertise
Expertise beschreibt das auf einer Webseite präsentierte Wissen. Wird beispielsweise ein Nischenthema präsentiert, bedeutet mehr inhaltliche Tiefe auch mehr Expertise.
Autorität
Autorität bei Google EAT bedeutet, wie stark der präsentierte Inhalt für andere Seiten wichtig ist. Neben guten Verlinkungen von anderen auf die Seite sind auch gute Verlinkungen auf der Seite zu anderen wichtigen Quellen entscheidend. Gute Autorität ist von den drei Begrifflichkeiten die treibende Kraft hinter dem Ranking. Wobei bei bestimmten Nischenthemen gute Expertise eine eher schwache Autorität ausgleichen kann.
Vertrauenswürdigkeit
Bei der Vertrauenswürdigkeit geht es um die Reputation im Internet und den erkennbaren Zweck der Webseiteninhalte. Seiten mit einem starken Affiliate-Bereich werden hier oft eher abgewertet, weil keine unabhängigen Informationen angenommen werden. Allerdings spielen hier auch Bewertungen von Bewertungsseiten eine Rolle. Sind die gut, steigt die Vertrauenswürdigkeit.
Was hat EAT mit YMYL zu tun?
Im Zusammenhang mit Google EAT spielt auch YMYL eine zentrale Rolle. YMYL steht für Your Money, Your Life, zu deutsch dein Geld, dein Leben. Darunter ist zu verstehen, dass jeder Webseiteninhalt gewisse Auswirkungen auf das persönliche Leben der Nutzer haben kann. Eine Seite mit hohem YMYL-Anteil hat somit potenziell eine hohe persönliche Wirkung. Inhaltlich bezieht sich das auf die Themen, die präsentiert werden. Starke YMYL-Inhalte sind zum Beispiel Themen zu Gesundheit, Sicherheit, Finanzen oder auch Glück.
Für YMYL-Content spielt EAT (für ein gutes Ranking) eine besonders starke Rolle. Die Logik dahinter ist, dass besonders persönliche oder persönlich relevante Themen nur durch starkes Wissen, gute Autoritäten und ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit präsentiert sein sollten. Webseiten, die das leisten, können dann hoch gerankt werden.
EAT nicht nur für Webseiten, sondern auch für Autoren
Die Idee von Google EAT bezieht sich nicht nur auf die Inhalte von Webseiten. Auch die einzelnen Autoren sind relevant für EAT. Das bedeutet, dass nicht nur Webinhalte EAT “sammeln”, sondern auch die identifizierbaren Autoren von Webinhalten.
So kann beispielsweise ein Autor mit einem guten EAT dafür sorgen, dass ein neuer Blog durch von ihm geschriebenen Content direkt eine bessere Sichtbarkeit erfährt. Auch Verlinkungen zu guten Autorinnen und Autoren spielen für das eigene EAT der Webseite eine Rolle.
Für die Autoren von Webseiten bedeutet das zudem, dass eine offene Kommunikation, wer was geschrieben hat, durchaus sinnvoll ist. Zudem sollte klar werden, dass ein Autor auch ein Experte auf dem Gebiet ist, zu dem er schreibt. Als Idee will Google somit die Webinhalte nicht nur über die Webseiten an sich ranken, sondern auch die Autoren der Inhalte. Hier gibt es dann eine gegenseitige Beeinflussung für das Ranking in den Suchergebnissen.
Wie kann das EAT meines Webinhalts verbessert werden?
Suchmaschinenoptimierung heißt unter anderem, auf das EAT zu achten und die Webinhalte entsprechend anzupassen. Für die einzelnen EAT-Bereiche lassen sich dann einige Empfehlungen ableiten, wie eine Optimierung aussehen könnte.
Expertise verbessern
- Insbesondere bei YMYL-Inhalten sollte der Content möglichst von einem ausgewiesenen Experten stammen.
- Informationen über den Autor und dessen Qualifikation sollten erwähnt werden.
- Zitate und Verweise auf Aussagen von Experten sollten enthalten sein. Auch eine Quellenangabe ist hilfreich.
- Inhalte müssen aktuell sein und aktuell gehalten werden.
- Die Inhalte müssen objektiv und gut recherchiert sein.
Autorität verbessern
- Inhalte sollten gut verlinkbar sein. Idealerweise werden die Experten auf die Inhalte aufmerksam und setzen ihrerseits Links. Hier kann man auch selbst darauf aufmerksam machen.
- Verlinkungen zu guten Inhalten. Qualität geht über Quantität, mehrere Verlinkungen sind aber dennoch erstrebenswert.
- Auch Querverweise auf andere eigene Inhalte in anderen Unterseiten sind hilfreich.
Vertrauenswürdigkeit verbessern
- Aktives Reputationsmanagement, indem Bewertungsplattformen beobachtet werden und gegebenenfalls auf Kritik reagiert wird.
- Bei kritischen Themen und starken YMYL-Inhalten sind werbliche Sprache und viele Affiliate-Links nicht angebracht. Sprache, Stil und Aufbau der Seite muss zum inhaltlichen Thema passen.
- Redaktionelle Ziele und Interessen des Webseitenbetreibers sollten klar und offen kommuniziert werden.
Es liegt nicht nur am EAT
Hochwertige Seiteninhalte beherzigen nicht nur ein gutes EAT, sondern berücksichtigen auch die weiteren Faktoren, die ein hohes Ranking bestimmen. Die SEO-Arbeit ist somit sicher keine einfache und ein gutes Suchmaschinenergebnis hängt von mehreren Faktoren ab.
Neben EAT ist bei Google natürlich in erster Linie entscheidend, wie gut der Seiteninhalt die Suchintention des Nutzers abdeckt. Die Optimierung hinsichtlich der Suchanfragen entscheidet somit stark für das Ranking.
Weitere Faktoren sind die eigentliche Qualität und der Ruf des Hauptinhalts der Webseite. Hier spielen weitere Qualitätsindikatoren außerhalb von EAT eine Rolle, beispielsweise die technische Umsetzung, die Darstellung, Keywords, Textlänge und Lesbarkeit.
Fazit
Google EAT ist nicht neu und bereits seit vielen Jahren in den Guidelines beschrieben. Dennoch ist mit den Google-Updates der letzten Jahre Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit von Seiteninhalten immer entscheidender für ein gutes Ranking in den Suchergebnissen geworden. Auch wenn es keinen EAT-Wert als messbare Größe gibt, zeigt dieses Konzept das Ziel des Google-Algorithmus an. Entsprechend sollten die SEO-Maßnahmen für die eigene Seite die vorgestellten Maßnahmen beherzigen, um eine bessere Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen zu erzielen.
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